Ich bin so gegen 10:30 auf dem Parkplatz angekommen und zum Glück war es an dem Tag wirklich etwas kühler (das Thermometer an der Station zeigte 88F im Schatten) aber in der Sonne war es natürlich trotzdem noch brütend heiß. Ich hab dann den Ranger nach dem kürzesten Rundwanderweg gefragt, den sie so im Angebot haben und er hat mir einen gezeigt, der so ungefähr 1.5h dauern sollte. Der war für mich völlig OK, allerdings hat er den auch einer alten Dame am Krückstock empfohlen, was ich im Nachhinein etwas bedenklich finde, denn man musste da schon etwas kraxeln und über ein paar Felsen eiern. Also ich hätte da mit Krückstock keinen Spaß dran gehabt.
Diese Canyons wurden vor Jahrhunderten von einem Stamm der Cahuilla (sprich: Ka-wie-ah) Indianern besiedelt, genauer hießen die hier Agua Caliente (das bedeutet Morgenleute, wie mir der Ranger ezählte, weil diese beiden Canyons nach Osten ausgerichtet sind und daher Morgensonne bekommen. Die haben damals hier Melonen, Getreide, Bohnen und Mais angebaut (Wasser ist ja genügend vorhanden durch die beiden Flüsse) und das ganze Gelände ist quasi ein Heiligtum von denen. Verständlicherweise, denn Wasser in der Wüste ist ja nicht alltäglich. Trotz des Wassers und der Palmen, die ein bisschen Schatten spenden, müssen die damals verdammt harte Hunde gewesen sein, denn mir ist schon nach ein paar hundert Metern in der Sonne den Berg rauflatschen der Schweiß in Strömen gelaufen. Hat sich aber wirklich gelohnt, wie ich finde. Ein paar Schlangen habe ich auch gesehen, die haben sich aber immer schnell unter irgendwelche Felsen davongeschlängelt wenn ich kam, so dass ich nicht sehen konnte, was es war und keine Fotos bekam. War ich aber jetzt nicht übermäßig traurig drüber.
Nachdem ich mich erstmal in der Indianerstation entspannt und mich mit 1.5l Wasser betankt hatte, bin ich dann noch rüber in den benachbarten Canyon namens Andreas. Hier war der Wanderweg fast ebenerdig und führte nur einmal um den kleinen Bach herum, sehr angenehm. Das Wasser in den Bächen war zwar sehr klar, sollte man aber trotzdem nicht trinken, wie er mir (nachher!) sagte, nur abgekocht. Ich hab auch nix getrunken, zum Glück. Er meinte, manchmal trinken es Leute trotzdem und fahren dann los, die fragt er dann immer nach der Telefonnummer, für den Fall der Fälle.
Ich hab hier noch ein ganz spezielles Naturwunder vor die Linse bekommen, laut Autokennzeichen aus Connecticut. Ich hab sie gefragt, ob sie etwa in dem kleinen Bach schwimmen gehen will, worauf sie ziemlich zickig reagiert hat. ("Vielleicht!") War jetzt kein schlechter Anblick, aber irgendwie fand ich das ganz schön daneben,, schliesslich waren wir ja nicht am Strand oder was. Dann lieber ganz nackig, dann passt das auch wieder zu nem Heiligtum von Naturvölkern, ne? :-)
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