Samstag, 1. Oktober 2011

Heimflug

Wunderschönen Guten Morgen und Grütz Gott aus dem gar nebeligen München! Kostenloser Kaffee, Zeitungen und mehrere Raucherbereiche die nicht am Arsch der Welt sind, was will man mehr? OK, ein paar Steckdosen und kostenloses W-Lan wären auch nicht schlecht.
Die letzten beiden Tage in D.C. Haben mich ein bisschen mit der Woche versöhnt, der Freitag war relativ produktiv bei unserem Kurs und wie am Sonnabend hatte ich nicht NUR mit totalen Arschlöchern zu tun. Ist halt alles Glückssache, ne. Ich hab um 10:30 im Hotel ausgecheckt und war um 11:50 am Flughafen ganz gespannt, ob ich denn mein Gepäck loswerden würde. Siehe da, man kann bei United 6 Stunden vor Abflug einchecken, was genau hingehauen hat. Die Dame beim Check-In hatte dann Mitleid mit mir und hat mich auf einen Sitz am Gang umgebucht (ich nehme nie wieder Fensterplatz glaube ich) Das einzig blöde war nur, dass die da seit dem 11. September keine Schließfächer mehr haben, um mein Handgepäck loszuwerden, so musste ich das in den Bus ins Smithonian Air and Space Museum mitnehmen, dort hatten sie zum Glück welche, sogar kostenlos. Da das Ding, wie schon erwähnt, keinen Eintritt kostet und ich fast 4 Stunden Zeit hatte, habe ich mich erstmal für 45 Minuten und $9 in einen IMAX-Film über das Hubble-Teleskop gehockt, sehr beeindruckend. Danach dann Rundgang im Museum, Concorde und Enola Gay (das Flugzeug, das die Atombombe über Hiroshima abgeworfen hat plus Spaceshuttle waren die großen Highlights da. Ein bisschen doof war, dass das Shuttle, was die da hatten, die Enterprise war, die eigentlich nie im All war sondern nur für Trainingsflüge in der Atmosphäre genutzt wurde, aber sei es drum. Was mich richtig überrascht hat, war die ungeheure Menge an Wunderwaffen aus dem 3. Reich, den die da angehäuft haben. Nun ja, kein Wunder, haben ja nach 45 alles mitgenommen. Raketen in allen möglichen Ausführungen, Düsenjäger, von denen ich noch nie was gehört hatte, sehr cool.
Im Flugzeug, das übrigens pünktlich war, habe ich dann nach einer Weile festgestellt, dass die gute Frau mich in die Economy-Plus Abteilung gebucht hatte, ich hoffe, ohne Aufpreis, ich hab da jedenfalls nichts von gehört. Sind zwar nur ungefähr 5 cm mehr Beinfreiheit, aber die machen wirklich einen Unterschied aus, wenn man so lang ist wie ich. Ich glaube, das nächste Mal bezahlöe ich die $150 extra dafür. Das Flugzeug war eine Boeing 777, viel moderner als das auf dem Hinflug. Man konnte sich sein Fernsehprogramm selber zusammenstellen und auch mal Pause drücken, wenn man aufs Klo musste. Hab mir „Super 8“ und „Hangover“ reingezogen, beide nicht besonders neu, aber gut. Schlafen konnte ich natürlich keine Sekunde, entweder es gab Turbulenzen oder irgendein Hirni hat einen Hustenanfall bekommen. Egal, ich werde meinem Körper einreden, dass ich gut geschlafen habe und erst heute Abend ins Bett gehen, vielleicht komme ich so über den Jetlag schneller hinweg.

Donnerstag, 29. September 2011

Washington, D.C.

Hier an der Ostküste kamen erstmal Heimatgefühle auf, zum einen durch die vertraute Landschaft mit leicht herbstlich gefärbten Bäumen, zum anderen durch die zwei Bundeswehrflugzeuge und den Regierungsflieger, an denen mein Flugzeug auf dem Weg zum Gate vorbeigerollt ist. War wohl der Schäuble an Bord, der zur IWF-Tagung in der Stadt war.
Dass in dieser Stadt ein Großteil der Leute totale Arschlöcher zu sein scheinen, ist auch eine gute Vorbereitung auf zu Hause, auf die ich allerdings gerne verzichtet hätte. Jetzt ist mir auch klar, wo das die Leute herhaben, mit denen ich mich in Berlin herumschlagen darf, vielen Dank. Die ganze Stadt scheint voller negativer Energie zu sein.
Das Hotel, in dem ich hier übernachten muss, ist auch ein absoluter Witz, $211 (OK, zahle ich ja nicht selber, trotzdem) plus Steuern die Nacht, dafür kann man die Klima nachts nicht anlassen, zu laut, und das Fenster nicht aufmachen, da die ganze Nacht Flugzeuge ca. 30 Meter über den Dächern einschweben. Die fliegen allerdings nicht zum internationalen Flughafen Dulles (der ist fast 50km entfernt) sondern zum nationalen Flughafen Reagan. Auch über der Innenstadt und Obamas Hütte herrscht reger Flugverkehr, bekloppt.
Über meinen Kurs zu schreiben, erspare ich euch mal, da lasse ich nur die spannenden Bilder sprechen. Ansonsten war bisher jeden Abend saufen mit den anderen Teilnehmern angesagt, sehr anstrengend. Gestern Nachmittag kurz Sightseeing in der Stadt, heute bin ich mal zum Arlington Friedhof und zum Pentagon gefahren (ist hier gleich um die Ecke) Ansonsten zähle ich die Stunden! Mein Flug geht am Sonnabend um 17:50, da werde ich morgens auschecken und mir dann das Smithonian-Museum am Flughafen reinziehen, da gibt es ein Spaceshuttle und die Concorde zu sehen (und es ist kostenlos, das muss man dieser Hauptstadt lassen)

Montag, 26. September 2011

Leaving Las Vegas...

...finally. ;-)
Ich werde mich jetzt nicht beschweren, denn ich wusste ja im groben, was mich erwartet, aber wirklich traurig war ich bei der Abreise auch nicht. Zeit für ein Fazit nach einer Woche in Sin City.
Sehr angenehm war, dass man auch mal auf der Straße ein Bierchen trinken konnte, ohne doof angemacht zu werden oder einen Strafzettel zu riskieren. Natürlich sind auch die Möglichkeiten zu Pokern fast unerschöpflich, ich war nur in einem Bruchteil der Casinos. Um alle mal zu spielen, hätte es sicher 2 Wochen gebraucht. Auch die Unterhaltungsmöglichkeiten (fuer Erwachsene) sind reichhaltig, obwohl ich davon doch keinen Gebrauch gemacht habe. Die Hotelpreise sind, zumindest unter der Woche, auch für 4-5 Sterne Hotels sehr erschwinglich.
Kommen wir zu den negativen Seiten. Erstmal das Wetter, ähnlich wie Palm Springs furz-trockenes Wüstenklima mit 40 Grad im Schatten tagsüber. Sobald man rausging, trocknete man aus wie eine Backkartoffel., ich musste mir sogar Augentropfen kaufen, sonst hätte ich es gar nicht mehr ausgehalten. Drinnen war es auch nicht viel besser, dort war es zwar kühl aber genauso trocken. Dann war es tierisch anstrengend, sich von Punkt A zu Punkt B zu bewegen. Laufen wäre zwar theoretisch drin gewesen (haben die beiden aus Bayern mangels Auto auch gemacht) aber trotzdem auf der Karte alles so nah aussieht, ist man wirklich lange unterwegs, und ich rede jetzt nicht davon, vom Strip nach Downtown zu laufen. Ausserdem war tagsüber alles verstopft mit fetten Touristen, nachts mit besoffenen Touristen. Zum Glück hatte ich mein Auto bis zur Abreise behalten, das war goldrichtig. Es war zwar auch so nicht so einfach und hat ewig gedauert, aber man saß wenigstens im kühlen Auto! :-) Das blöde ist, dass die Casinos am Strip zwar alle kostenlose Parkplätze haben, aber von da ins Casino zu kommen und vor allem wieder den Weg zurück zu finden (natürlich haben die kein Interesse, den Weg zum Ausgang großartig auszuschildern...) kann einen schon wirklich zur Verzweiflung treiben. Beim ersten Mal hatte ich zum Beispiel das Parkhaus vom Aria nicht gefunden und nebenan im Cosmopolitan geparkt (das ist das von der Deutschen Bank) Die haben zwar ein vorbildliches Parkleitsystem (jeder Parkplatz ist mit Bewegungssensoren ausgerüstet, die ein Licht auf rot oder grün schalten) aber dafür hat die deutsche Ingenieurskunst die Abluftdüsen der Klimaanlage in die Garage verlegt. Das waren da ungelogen 60 Grad drin, weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben. Vermutlich war ihnen nicht bewusst, dass Autos von Menschen gelenkt werden, die dann auch mal aussteigen müssen??
Ich habe auch einmal halbherzig versucht, ein bisschen Sightseeing zu betreiben (halt den Strip rauf und runter zu laufen und sich die Hotels alle reinzuziehen, was eben die meisten Touris da machen) aber das habe ich nach einer Stunde wieder aufgegeben, zu anstrengend und irgendwie war ich auch gesättigt von drei Wochen Sightseeing in Kalifornien. Außerdem macht mich diese unechte Disneylandscheiße irgendwie eher depressiv, ehrlich gesagt. Also wenn ihr darauf auch nicht steht und nicht gerade eine Konferenz, ein Konzert oder einen Casinobesuch im Sinn habt, dann könnt ihr euch Vegas fast schenken, meiner Meinung nach. So toll is dat alles nich, wa. Nightlife soll ja auch extrem teuer sein und ist bestimmt auch sehr anstrengend, mit all den betrunkenen Pfeifen, die gerade die Nacht ihres Lebens erleben müssen (so sahen die jedenfalls meistens aus...)
Neenee. Was mir dann richtig die Laune verhagelt hat, war, dass ich in keinem einzigen Turnier ins Geld gekommen bin. Natürlich ist daran die Varianz (so nennen Pokerspieler das Pech) und meine Unfähigkeit, nicht Las Vegas schuld. Aber trotzdem hätte ein Cash meine Laune bestimmt gehoben. Ich habe, ausser den bereits erwähnten, noch zwei Turniere im Venetian, eines im Aria und ein richtig großes im The New Orleans gespielt. Einzelheiten erspare ich euch aber mal, habe ich mir auch schon weggetrunken. Am letzten Tag habe ich dann fast 7h (es soll wohl geregnet haben, hab ich nicht mitbekommen) im Aria und Bellagio am Cashgametisch gesessen und konnte die Verluste ein bisschen eindämmen, aber -$300 ist wirklich nicht nett. :-(
Wenigstens die Abreise hat wie am Schnürchen geklappt, 7:10 zum Flughafen gefahren, Auto abgegeben, 9:30 Abflug, 10:00 Umsteigen in Denver (Flugsteige gleich nebeneinander, ich bin nur aufs Klo gegangen, um eine zu rauchen), 15:20 (18:20 Ortszeit) Ankunft in Dulles International. Ich hab dann den Bus genommen, ich altes Sparschwein. Will diesen Taxifahrern halt nichts schenken, auch nicht in fremden Ländern! :-) Heute morgen war es etwas blöd, um umgerechnet 3:30 aufzustehen, aber das habe ich auch geschafft. Allles weitere demnächst!