Samstag, 17. September 2011

Mayweather vs. Ortiz

Ich habe gerade keine Zeit und Lust, einen längeren Eintrag über das Baseballspiel zu schreiben, (kommt natürlich noch!) darum nur mal kurz zu dem Kampf heute, denn wie ich die Medien in D kenne, wird das ja auch bei euch ein Thema sein: Ich hab den im Casino gesehen (lief hier sogar nur als Pay-per-view, also netter Service von denen) und natürlich war kein Spiel mehr möglich als er in der 3. Runde(?) Ortiz ausgeknockt hat. Meiner Meinung nach ist das entweder ein abgekartetes Spiel gewesen oder Ortiz ist ein Idiot. Auf alle Fälle ist der Ringrichter ein Idiot. Ortiz sah auch echt frisch aus danach und schien sich gar nicht viel draus zu machen. Leider habe ich vom Interview kaum was verstanden, da alle am diskutieren waren. Lustig war auch, wie Mayweather fast noch dem Interviewer eins aufs Maul geben wollte! :-) Auf alle Fälle ein netter Fight, wenn auch kurz. Mein Beileid an alle Trottel, die sich für hunderte Dollar einen Platz im MGM in Vegas dafür gekauft haben!
Nächste Meldung morgen aus Palm Springs.

Freitag, 16. September 2011

Schorcheln und Kayak in La Jolla

Natürlich waren auf meiner Tour, bestehend aus vielleicht 8 Leuten, auch zwei Deutsche dabei, immer wieder lustig hier. Ich habe mittlerweile schon ein Radar entwickelt und quatsche potentielle Landsleute auf deutsch an, manchmal liege ich zwar falsch, aber dann versteht mich ja eh keiner, wenn ich richtig liege ist das Erstaunen aber immer groß. :-)
Der Laden lag nicht weit weg vom Strand und nach kurzem Fußmarsch und Einweisung ging es auch schon ab auf den Pazifik. Die Wellen sind ja zur Zeit sehr klein, so fiel auch den unsportlichsten unter uns das Ablegen ziemlich leicht. Leider war das Paddelvergnügen nur von kurzer Dauer, denn unser Ziel, die Höhlen von La Jolla, lagen gleich 400m weiter die Küste entlang in der Steilküste. Es gibt ein paar davon, eine ist auch von Land aus zugänglich, die meisten aber weder von Land noch von Wasser. Wir haben dann unsere Boote aneinander gekettet und haben uns, angetan mit Flossen, Brille und Schnorchel, ins Wasser plumpsen lassen. Die Tiere, die dort zu sehen sein sollten waren Hummer, Leopardenhaie, Rochen, Orangenfische (??) und Seelöwen. Vor der Höhle selber habe ich, wie man auf den Bildern erkennen kann, nur die orangenen Fische gesehen. In die Höhle selber sind wir auch reingeschwommen, war viel kleiner als ich mir das vorgestellt hatte und trotz des relativ ruhigen Wassers wurde man da drin ganz schön herumgewirbelt und musste aufpassen, sich von den Wänden fernzuhalten. Dann ging es auch schon wieder zurück zum Strand nach insgesamt knapp 2 Stunden.
Das gute war, dass man Flossen und Brille den ganzen Tag behalten durfte, also habe ich mich mit den beiden anderen Krauts noch an den Strand begeben. Vorher musste ich mir noch was zu beißen holen (wurde wieder mal ein Cheeseburger...) den ich dann am Strand essen wollte. War keine gute Entscheidung, denn diese riesigen Kampfmöwen haben mich die ganze Zeit belagert. Ich hab denen nichts abgegeben (sollen sie halt ein paar Fische fangen oder sich selber einen Cheeseburger kaufen) aber als ich einmal ins Gespräch vertieft meinen Burger ein bisschen weit weg gehalten haben, kam das Vieh gleich angestürzt und hat erstmal abgebissen. Mir ist aber ausser ein paar kleinen Kratzern nichts passiert und den Burger habe ich auch aufgegessen. Ich hoffe, ich kriege keine Möwenherpes oder so. Der Vogel hat sich auch demonstrativ vor uns hingestellt und genüsslich den Bissen runtergewürgt, als wollte sie uns sagen, ich hol mir schon was ich will, ihr Penner, auch wenn ihr nichts abgeben wollt.
Dann sind wir zu zweit noch einmal ins Wasser und haben erstmal, bis auf einem im Sand vergrabenen Rochen gar nichts gesehen. Wir sind dann aus dem tieferen wieder ins flache Wasser zurück und da waren wir dann plötzlich in einem Schwarm von bestimmt 10 Leopardenhaien. Die sind zwar völlig ungefährlich für Menschen, waren aber auch so 1,20m groß und sehen in der Gruppe schon sehr gefährlich aus, wenn man da so rumschnorchelt. Mir wurde es jedenfalls etwas mulmig!
Abends war dann, nach kurzem Abendmahl im Baja Fresh, wieder die Shisha-Bar angesagt. Wir hatten vorgestern ein ziemlich gutes Trinkgeld gegeben, so dass uns die heiße Kellnerin gleich mit "Hi guys, nice to see you again!" begrüßte und wir ein bisschen bevorzugt bedient wurden. Man darf eben nicht am falschen Ende sparen hier! :-) Ich habe von der Tour und der Bar auch Videos gemacht, aber wie so oft klappt der Upload hier nicht, die kommen also mal wieder später.
Heute hatte ich eigentlich überlegt, nach Tijuana zu fahren, aber das werde ich mir wohl sparen. Viele Einheimische meinen, dass es sich nicht wirklich lohnt, ausserdem habe ich keinen gefunden, der mitkommen will. Simon und Niklas sind heute früh schon mit dem Greyhound (haha) nach Vegas gefahren und die beiden Kölner wollten nicht. Dazu kommt, dass da vorgestern irgendein Gerüst am Grenzübergang eingestürzt ist und hat 15 Autos unter sich begraben hat. Wieder diese Schlampenfirma Hensel&Phelps am Werke!
Ich werde also nur mal in SD gucken, ob ich noch ein paar Schnäppchen schießen kann bevor es dann heute abend zum Spiel geht.

Donnerstag, 15. September 2011

Fastfood (2)

Ich habe insgeheim den Plan gefasst, alle Fast-Food-Ketten, die es in D nicht gibt, mindestens einmal zu probieren. Mittlerweile glaube ich nicht, dass ich das schaffen werde, es werden immer mehr auf der Liste und jeden Tag habe ich ja auch nicht die Gelegenheit bzw. Appetit. Aber schauen wir mal, wie weit ich komme.

El Pollo Loco:
Besucht in Santa Barbera. Ähnlich wie KFC in D etwas höherpreisiger als die Burgerläden, vor allem, da man von den Hähnchenteilen nicht so sehr satt wird durch den hohen Anteil an unverdaulichen Knochen. Ist wohl auch mexikanisch angehaucht, haben exotische Beilagen wie gegrillten Mais und Käsemakkaroni (die sind aber bäh) Alles in allem kann man da essen, blöd war nur der superunfreundliche Hispano an der Theke. Der Brüller war, als in das zu dem Zeitpunkt bis auf mich und einen anderen Kunden leere Restaurant noch 15 andere Sancho Pansas kamen. Der hat natürlich angefangen, denen das Futter zuerst zu bringen, musste echt erst Stress machen, sonst hätte ich wahrscheinlich warten dürfen.

Taco Bell
In Santa Barbera besucht. Mehr oder weniger fürn Arsch aber sehr preiswert. Habe für 2 Burritos und einen großen Taco plus Getränk nur 5$ bezahlt. War essbar aber nicht gut, sehr schleimige Füllung und kaum feststellbarer Geschmack. Der Taco war etwas besser aber nur sehr sparsam befüllt. Auch unfreundliche mexikanisch-amerikanische Bedienung, nur weiblich. Nicht noch einmal.

Jack in the Box
Bisher schon zweimal besucht, immer irgendwo am Freeway. Ziemlich gut, hatte einmal nen Cheeseburger und einmal einen Chickenburger und Rootbeer-Float. (ich war sehr hungrig) Auch spanisch angehaucht, hat gefüllte Jalapenos (so lala) und Churros (ziemlich süß aber gut) Kann man gut essen, Preisniveau auch sehr angenehm. In dem zweiten Laden ging beim bestellen plötzlich irgendein extrem lauter Timer los, worauf das Mädel, dass mich bediente ziemlich panisch zu dem anderen Mitarbeiter meinte, er soll sich die Hände waschen. Wahrscheinlich hängen da Kameras und die Zentrale stoppt die Zeit. Mich hat das interessiert, also habe ich gefragt, ob jeder Mitarbeiter da angepiept wird (ja) und ob das regelmäßig passiert (nein, völlig unvorhersehbar) Also der Jack in der Kiste hat seine Leute voll im Griff, freundlich waren sie auch bisher.

Carl's Junior
Am Freeway auf dem Weg nach San Diego besucht. Hat ziemlich leckere und große BBQ-Burger für den schmalen Taler, Chili Cheese Fries absolut nicht empfehlenswert, aber kann man essen.

Wendy's 
In San Diego besucht, mit Abstand das schlechteste bisher. Preisniveau normal. Hatte hier auch tierisch Kohldampf, also Burger und Pommes, Caesars Salat und Wrap bestellt. Salat war nicht sehr frisch (eine Tomate war sogar schon am verwesen, die habe ich gleich an der Theke austauschen lassen) aber sonst OK, Wrap kalt aber essbar - aber der Burger!! Habe zwei Bissen genommen, hat nen ganz säuerlichen Geschmack, keine Ahnung, ob das die Soße war oder das Fleisch schon den Weg der Tomate beschreiten wollte, aber echt unzumutbar. Da ich durch die anderen beiden Sachen schon gut gesättigt war, habe ich den liegen lassen und an einen der Obdachlosen verschenkt, die im Resaturant geschnorrt haben. Der hat sich tierisch gefreut und herzhaft reingebissen, immerhin einen hat Wendy's glücklich gemacht. Einer der Angestellten hat sich übrigens auch was zu essen geholt als wir da waren, hatte nur Pommes (die waren auch nicht gut) und Trinken, der weiss schon, warum.

Noch auf der Liste bisher:
Five guys Burger (haben in einer Topliste im Fernsehen den ersten Platz bei Burgern gemacht, die gibts aber nicht an jeder Ecke)
Del Taco
Ihop
Caesars Pizza 
Sizzlers 

Den Artikel zu den heutigen Erlebnissen gibt es später oder morgen, keine Sorge! :-) 

San Diego Fahrradtour und USS Midway

Eine fremde Stadt mit dem Fahrrad erkunden ist definitiv das beste, was man machen kann, das stelle ich immer wieder fest. Wir haben die Räder für $20 pro Tag so gegen 13:00 abgeholt und haben erst einmal eine kleine Runde um den Petco-Park gedreht (das Baseballstadion hier, da werde ich mir Freitagabend ein Spiel der San Diego Padres reinziehen) und sind dann am Hafen vorbei immer am Wasser lang. Bei nem Zwischenstopp in einem kleinen Shoppingcenter am Wasser habe ich die Zeit (einkaufen wollte ich da nichts, zu teuer) genutzt und mich mal auf so eine Waage wo man einen Quarter reinschmeisst gestellt. Siehe da, wenn die richtig geht und ich richtig umgerechnet habe, habe ich (noch) nicht zugenommen. ;-) Konnte ich mir ja gleich noch einen Ben&Jerry Smoothie namens "Life is a beach" kaufen, nettes Wortspiel irgendwie. Soviel Kreativität kostet dann auch gleich 9$, aber ich hab gesehen, dass da wirklich frische, echte Früchte reingewandert sind, also ist das schon akzeptabel.
Der nächste Halt war dann an der USS Midway, einem Flugzeugträger, der von 1945 bis 1991 im Dienst war (hält damit den Rekord) und jetzt da als Museumsschiff ankert. Das war insofern nicht wirklich clever, weil wir da auch hätten hinlaufen können und dort natürlich so viel anzugucken war, dass wir da kaum vor 17:00 (Rückgabetermin der Räder) wieder rausgekommen wären. Zum Glück konnten wir telefonisch einen Tag für 10$ verlängern.
Ich bin ja kein Fan vom Militär, aber der Kahn war wirklich interessant. Es ist eben eine komplette Stadt auf dem Wasser (Besatzung ca 4000 Mann oder so) mit Zahnarzt, -labor, Intensivstation, diverse Küchen, Werkstätten, Wäscherei, Post usw. Auch die technischen Details waren manchmal überraschend, so lief das Ding zwar mit Diesel (die heutigen Träger sind ja mit Reaktoren ausgerüstet) aber das Prinzip ist das gleiche: Der Diesel wurde nur zum Erzeugen von Wasserdampf benutzt, der Turbinen antreibt, es gibt da (ausser vermutlich ein paar Generatoren) keinen Dieselmotor an Bord.
Man bekam einen kostenlosen Audioguide, der einem alles erklärt hat, es waren aber auch echte Veteranen an Bord, die noch weitergehende Fragen beantwortet haben oder mal ein paar Stories zum besten gegeben haben. Besonders mit einem gewissen Dave hat das ziemlich lange gedauert, was dann zur Folge hatte, dass das Ding schon zumachte, bevor wir die Brücke besichtigen konnten. Zum Glück konnte man sich sein Ticket stempeln lassen und kam dann am nächsten Tag kostenlos noch einmal rein.
Abends war dann die Idee, in eine Shisha-Bar zu gehen und schön ein Wasserpfeifchen zu rauchen. Die beiden sind da richtige Experten drin, obwohl sie sonst gar nicht rauchen. Die erste Lokalität war ein totaler Schlag ins Wasser und weil die Pfeife schon nach 20 min schlapp machte, haben wir uns unser Geld wiedergeben lassen und sind zu einer anderen. Die war nicht nur viel gemütlicher, die Pfeife war auch gut für ne knappe Stunde, beim gleichen Preis (19$). Für 3$ Aufpreis hätten sie sie sogar mit Schnaps oder Milch befüllt, aber das haben wir mal nicht probiert.
Gestern sind wir dann erstmal noch einmal zur Midway um den Rest abzugrasen, danach wollten die beiden nach Seaworld, ich bin mit dem Rad ein bisschen nach Süden an der Bucht langgefahren und wollte eigentlich  zum Cabrillo Monument, habe dann aber festgestellt, dass das nicht nur verdammt weit sondern auch ziemlich bergig ist. Habe ich dann aufgegeben und nur ein Foto der Skyline geschossen. Danach hatte ich einen wirklich obszön großen Burrito im Loma Bonita für 8$ incl. Getränk. Es hieß zzwar Super Extra Burrito, aber dass es sooo Super Extra ist, wer konnte das ahnen? Das Ding war mindestens 45 cm lang. Ich hab mich aber zusammengerissen und es fast geschafft aufzuessen, was die Bedienung ziemlich beeindruckt hat. :-D
Anschliessend habe ich das Rad zurückgebracht und bin noch an den Strand um die letzten großen Wellen abzugreifen. Leider zieht hier zur Zeit ein Tiefdruckgebiet durch, es war bewölkt und etwas frischer, daher waren die heißen Frauen auch nicht mehr so in Massen am Beach. Aber die Wellen waren OK, wenn auch eine extra große (schätze mal 1,50-1,80m) mir mein Board ein bisschen beschädigt (Leine gerissen) und mir etwas Kopfschmerzen beschert hat...
 Heute mache ich eine Kajak- und Schnorcheltour in La Jolla, mal sehen, wie das so wird.

Dienstag, 13. September 2011

Erster Tag in San Diego

Ich hab es ganz ruhig angehen lassen und war bis kurz nach Mittag auf dem Zimmer (Blog schreiben und Fotos hochladen, jaja, das macht sich auch nicht von alleine!) Mein Hotel hier (Red Roof Inn) ist etwa 11 km ausserhalb von Downtown, dafür aber recht nah am Pacific Beach, und leider auch nah am Freeway. Viel schlimmer war aber das Zimmer, wo ich die erste Nacht verbracht habe, Fliesen gesprungen im Bad, der Fernseher macht komische Geräusche und die Matratze ist völlig am Ende und machte mir Rückenschmerzen. Ich bin dann am Morgen ins Zimmer nebenan gezogen, was ganz OK ist, bis auf den Fernseher der die gleiche Mack hat. Eben hat ihn der Hausmeister abgeholt und bringt mir hoffentlich bald einen neuen.
Dann bin ich gestern erstmal an den Strand. Die Wellen waren wieder etwas höher, aber nicht so gut wie am Beginn meiner Tour. Fürs Bodyboarden hat es trotzdem gereicht.
Ansonsten kam ich mir da vor wie im Paradies, es gab da nur schöne Frauen. Obwohl, es gab auch noch wunderschöne und absolute Hammerfrauen! Und das beste ist, alle sind gut drauf und lächeln einen an. Könnte ich mich dran gewöhnen!
 Als ich so auf meinem Handtuch lag, drangen deutsche Klänge an mein Ohr von ein paar Typen in der Nähe. Musste ich natürlich gleich anquatschen, bin ja neugierig. Stellte sich raus, dass sie von New York bis nach San Diego mit dem Mietwagen gefahren sind, in knapp drei Wochen. Muss echt ein Erlebnis sein, aber für mich wäre das nix mit der vielen Fahrerei, mir reicht es ja schon in Kalifornien rumzueiern.
Ziemlich skuril waren auch drei schwarze Mädels, so um die 18, die sich die ganze Zeit am Strand in ihren Bikinis in RICHTIG schmutzigen Posen fotografiert haben, Mann Mann. Ich hab keine Fotos gemacht, bin ja kein Perverser! Ausserdem steh ich nicht auf die dicken Ärsche, obohl ich da jemanden kenne... ;-)
Abends sind dann Simon und Niklas angekommen, die ich in LA im Hotel getroffen hatte. Die wohnen Downtown, so bin ich abends noch hin und wir sind ein bisschen durch die Stadt bis zum Wasser geschlendert, was ein bisschen enttäuschend war, denn da war im Vergleich zu LA gar nix los und alle Restaurants haben um 21:00 geschlossen. Also sind wir ins berühmte Gaslight-Viertel weiter, wo halt der Amüsierbetrieb sitzt. Gleich das erste Restaurant was wir sahen war ein Hooters, da die beiden da auch noch nie drin waren, fiel uns die Entscheidung leicht. Gab Football zu gucken, ziemlich gute Burger und hübsche Kellnerinnen, wie das so ist im Hooters.
Im Hooters, vlnr: Simon, Alexa, weiss nich, Niklas

Stellte sich dann heraus, dass die beiden erst 19 und 18 waren, also hier noch underage (minderjährig) Zum Glück war Alexa mit den deutschen Papieren überfordert (nicht umsonst steht auf den Ami-Führerscheinen immer: Under 21 until <datum>) Das haben wir ja nicht, so hätte sie rechnen müssen, was wohl nicht so klappt. Oder es war ihr eh scheissegal. Jedenfalls konnten wir unseren Pitcher für 13,99$ bestellen und alle waren froh.
Jetzt muss ich aber los, heute ist Fahrradtour durch San Diego angesagt.

Agua Caliente Reservation: Palm Canyon, Andreas Canyon

Ich bin so gegen 10:30 auf dem Parkplatz angekommen und zum Glück war es an dem Tag wirklich etwas kühler (das Thermometer an der Station zeigte 88F im Schatten) aber in der Sonne war es natürlich trotzdem noch brütend heiß. Ich hab dann den Ranger nach dem kürzesten Rundwanderweg gefragt, den sie so im Angebot haben und er hat mir einen gezeigt, der so ungefähr 1.5h dauern sollte. Der war für mich völlig OK, allerdings hat er den auch einer alten Dame am Krückstock empfohlen, was ich im Nachhinein etwas bedenklich finde, denn man musste da schon etwas kraxeln und über ein paar Felsen eiern. Also ich hätte da mit Krückstock keinen Spaß dran gehabt.
Diese Canyons wurden vor Jahrhunderten von einem Stamm der Cahuilla (sprich: Ka-wie-ah) Indianern besiedelt, genauer hießen die hier Agua Caliente (das bedeutet Morgenleute, wie mir der Ranger ezählte, weil diese beiden Canyons nach Osten ausgerichtet sind und daher Morgensonne bekommen. Die haben damals hier Melonen, Getreide, Bohnen und Mais angebaut (Wasser ist ja genügend vorhanden durch die beiden Flüsse) und das ganze Gelände ist quasi ein Heiligtum von denen. Verständlicherweise, denn Wasser in der Wüste ist ja nicht alltäglich. Trotz des Wassers und der Palmen, die ein bisschen Schatten spenden, müssen die damals verdammt harte Hunde gewesen sein, denn mir ist schon nach ein paar hundert Metern in der Sonne den Berg rauflatschen der Schweiß in Strömen gelaufen. Hat sich aber wirklich gelohnt, wie ich finde. Ein paar Schlangen habe ich auch gesehen, die haben sich aber immer schnell unter irgendwelche Felsen davongeschlängelt wenn ich kam, so dass ich nicht sehen konnte, was es war und keine Fotos bekam. War ich aber jetzt nicht übermäßig traurig drüber.
Nachdem ich mich erstmal in der Indianerstation entspannt und mich mit 1.5l Wasser betankt hatte, bin ich dann noch rüber in den benachbarten Canyon namens Andreas. Hier war der Wanderweg fast ebenerdig und führte nur einmal um den kleinen Bach herum, sehr angenehm. Das Wasser in den Bächen war zwar sehr klar, sollte man aber trotzdem nicht trinken, wie er mir (nachher!) sagte, nur abgekocht. Ich hab auch nix getrunken, zum Glück. Er meinte, manchmal trinken es Leute trotzdem und fahren dann los, die fragt er dann immer nach der Telefonnummer, für den Fall der Fälle.
Ich hab hier noch ein ganz spezielles Naturwunder vor die Linse bekommen, laut Autokennzeichen aus Connecticut. Ich hab sie gefragt, ob sie etwa in dem kleinen Bach schwimmen gehen will, worauf sie ziemlich zickig reagiert hat. ("Vielleicht!") War jetzt kein schlechter Anblick, aber irgendwie fand ich das ganz schön daneben,, schliesslich waren wir ja nicht am Strand oder was. Dann lieber ganz nackig, dann passt das auch wieder zu nem Heiligtum von Naturvölkern, ne? :-)

Montag, 12. September 2011

Palm Springs

Das Hotel (Royal Sun Inn) war das bisher beste und mit das preiswerteste bisher. Klingt komisch, ist aber so, denn hier ist nur im Winter Saison, kein Wunder bei diesen Temperaturen. (als ich ankam, waren es locker 40 C, abends um 23:00 noch 31 C. Die nächsten beiden Tage waren etwas "kühler", aber für mich immer noch kaum auszuhalten, bin ja nicht so für das extrem heiße Wetter) Jedenfalls hatte ich ein Top-Zimmer mit Ausblick auf Pool und Berge, mit Balkon und sogar geräumiger als das Zimmer im Intercontinental in San Francisco. Das Frühstück hat den San Jose Standard auch noch mal übertroffen, es gab nicht nur echte Milch, zwei Sorten Cornflakes und Frischkäse sondern auch Obstsalat und ein echtes Waffeleisen wo man sich frische Waffeln zaubern konnte, super. Es hat mir so gut gefallen, dass ich gleich mal spontan auf zwei Nächte verlängert habe. Der einzige Nachteil war, dass komplettes Rauchverbot herrschte, nur auf dem Parkplatz und in einem Zelt hinter dem Pool konnte ich quarzen, aber OK.
Abends bin ich dann erstmal in den Pool und Whirlpool gesprungen. Da waren noch ein paar Rentner, die sich auf Englisch unterhalten hatten, was sich für mich wie ein schottischer Akzent anhörte, stellte sich dann raus, dass sie aus Dänemark kamen, haha. Warum sie Englisch miteinander geredet haben, hat sich mir allerdings nicht erschlossen.
Am nächsten Morgen bin ich um kurz nach 6 aufgewacht und habe mich, nach kurzer Überwindung, ins Auto geschwungen und bin erstmal die Straße runter in die Wüste gefahren, um mir den Sonnenaufgang da reinzuziehen. Insgeheim habe ich auch auf wilde Viecher (Pumas, Koyoten oder so) gehofft, die vielleicht noch nicht schlafen gegangen waren. Leider konnte ich nicht allzuweit in die Wildnis vorstoßen, da da ein Tor war wo man 9$ Eintritt bezahlen musste, Indianerland offensichtlich. Das war aber auch erst ab 8:00 offen. Hab dann das Auto geparkt und bin zu Fuss ein Stück um den Zaun rum und etwas weiter rein. Für Viecher war ich aber offensichtlich nicht weit genug weg von der Zivilisation (auch ein Koyote hat seinen Stolz!) aber die Aussicht war auch so atemberaubend, fand ich. Auch waren die Temperaturen noch relativ erträglich.
Dann hatte ich mir ja aus irgendeinem Grund in den Kopf gesetzt, den Klitschkau-Kampf anzugucken (weiß nicht genau warum, in D gucke ich das auch nur wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wahrscheinlich fand ich es cool, mir was um 13:00 anzugucken, was normalerweise erst spät in der Nacht gesendet wird) Da ich im Hotel, so toll es auch war, kein HBO (Pay-TV) bekommen habe, habe ich ne Sportsbar gesucht, wo das lief. Dummerweise war die ziemlich weit weg (fast in Indio) und es war auch noch gerade College-Football angesagt, aber ich habe es geschafft dem Barkeeper einen kleinen Fernseher abzuschwatzen. Dann mussten sie nochmal den Satellitenreceiver zweimal neustarten, aber letztendlich habe ich bekommen, was ich wollte, wenn auch ohne Ton.
Neben mir saß Dana (hat mir ihre Karte gegeben, sie ist ein Pet Sitter, also jemand, der auf Haustiere aufpasst. $75 pro Tag, läuft ganz gut, meint sie. Kellnern kann sie nicht mehr, da sie Arthritis in den Fingern bekommen hat) die mich ausgefragt hat, warum ich denn nur zu der Jahreszeit nach PS gekommen bin und ob ich wohl schwul wär. Hö? Ja, PS sei bekannt für seine Homo-Szene. Soso, wieder was gelernt. Der Barkeeper hat dann mitbekommen, dass ich in SF gestartet war, worauf er erzählte, dass er eigentlich da wohnt und erst gerade hier runtergekommen war um zu arbeiten. Ich hab ihn dann gefragt, ob es hier auch den Stromausfall gab (ich glaub, das war auch in D in den Nachrichten, bei Spiegel Online habe ich es jedenfalls gelesen) und er meinte, bei ihm in der Bude war wohl 2h kein Strom und als er nach Hause kam, waren es 50 C dadrin. Ziemlich gefährlich für alte Leute, seiner Meinung nach. Ich hab dann nur gesagt, dass das hier eigentlich kein Ort ist, wo Menschen leben sollten, worauf er mir zustimmte. :-)
Dann war ich ziemlich platt von der Hitze und hab mich in ein Indianerkasino (29 Stars oder so) verdrückt wo ich dann bis abends am Pokern war. War ganz nett, zwar anfangs nur ein Tisch offen nur mit Leuten, die jeden Tag da waren und sich in und auswendig kannten, konnte aber trotzem oder gerade deswegen mit $60 plus rausgehen. Die haben sich die ganze Zeit gewundert, warum so wenig los ist. Vermutlich war irgendwo in nem anderen Casino eine gute Show (die Casinos dort versuchen natürlich, Leute anzuziehen um mit Vegas mitzuhalten, so kann man da wohl fast jede Woche irgendeinen bekannten Star für lau sehen, diese Woche waren wohl Diana Ross und Carlos Santana am Start)
Das wars dann auch schon fast, in die Canyons bin ich für die 9$ aber auch noch rein am nächsten Tag, da gibts dann aber einen eigenen Bericht zu, später. Insgesamt war der Abstecher nach PS meine erste wirklcihe Fehlplanung auf der Tour, denn die Route, die ich nach San Diego von da nehmen wollte, hat sich als nicht praktikabel erwiesen (Mangel an Hotels und/oder guten Strassen) Ausserdem wollte ich eigentlich den Joshua-Tree-Nationalpark von da aus angucken, war aber auch alles zu weit. Jetzt habe ich das Hotel noch einmal für nächsten Sonntag reserviert und werde da auf dem Weg nach Vegas einen Übernachtungsstopp einlegen und dann am Montag durch den NP fahren. Auch nicht optimal, egal.

Sonntag, 11. September 2011

9/11

Leider müsst ihr noch ein bisschen auf den nächsten längeren Artikel warten, die Hitze in Palm Springs hat mich doch ziemlich fertig gemacht und so habe ich es gestern recht ruhig angehen lassen. Ich hole das aber nach, jetzt bin ich ja in San Diego angekommen, wo ich mich gleich für 8 Nächte einquartiert habe; fast zwei Wochen fast jede Nacht woanders schlafen war zwar schön, wird  aber doch etwas anstrengend mit der Zeit. Das heisst aber natürlich nicht, dass es nächste Woche nichts mehr zu berichten geben wird, oh nein.

Einer meiner treuen Leser hat mir geschrieben, dass es in D gerade fast kein anderes Thema neben 9/11 gibt, da dachte ich, ich gebe mal meine Eindrücke weiter.
Zuerst mal war es unglaublich beeindruckend, wie sich fast 100% der Bevölkerung hier an der Westküste an den Schweigeminuten beteiligt haben. War aber kein Wunder, denn zwischen 5:46 und 7:28 an einem Sonntagmorgen werden wohl die meisten noch süß geschlummert haben, mich natürlich eingeschlossen. :-D Soviel dazu. Die zahlreichen Flaggen alle auf Halbmast, etc. Natürlich haben auch alle Networks morgens live berichtet, das Abendprogramm (jetzt um 20:30) sieht aber relativ normal aus.

Normales Programm:
Fox: Simpsons (yeah)
NBC: Football (Dallas vs. New York Jets, Zwischenstand 24:24 im 4. Vietel noch 2 min zu spielen, scheint spannend zu sein)
WGN: Monk
TBS: irgenden alter Film
ABC: Irgendwas was aussieht wie so eine Renovierungsshow (wie die mit der fetten Frau auf Vox, wie heisst die nochmal)
KZSD (spanisch) Mexico sucht den Superstar oder so
Univision (spanisch) auch was in der Art
HBO: Boardwalk empire
Telemundo (spanisch) James Bond Casino royal
CNN: Republican showdown

September 11 Inhalte: 
CBS: Doku über 9/11
Deutsche Welle (das erste Mal, dass ich das kriege) Doku darüber, wie Deutsche den 11. September erlebt haben, oh Gott
PBS (was eh keiner guckt) Rede von Obama live
C-Span (so ein Politkanal vom Kongress oder so, da läuft ständig so Gelaber, guckt bestimmt auch keiner) wiederholen gerade die Verlesung der Namen der Opfer (ich glaub, das haben die heute den ganzen Tag gesendet, heute morgen als ich los bin jedenfalls auch schon, da noch live)

Es gibt hier insgesamt 99 Kanäle, aber die komplette Liste erspare ich mir mal, für den Überblick reicht es wohl. Die Jets haben übrigens 27:24 gewonnen. So jetzt wisst ihr Bescheid und ich kann endlich Simpsons gucken! :-)