...finally. ;-)
Ich werde mich jetzt nicht beschweren, denn ich wusste ja im groben, was mich erwartet, aber wirklich traurig war ich bei der Abreise auch nicht. Zeit für ein Fazit nach einer Woche in Sin City.
Sehr angenehm war, dass man auch mal auf der Straße ein Bierchen trinken konnte, ohne doof angemacht zu werden oder einen Strafzettel zu riskieren. Natürlich sind auch die Möglichkeiten zu Pokern fast unerschöpflich, ich war nur in einem Bruchteil der Casinos. Um alle mal zu spielen, hätte es sicher 2 Wochen gebraucht. Auch die Unterhaltungsmöglichkeiten (fuer Erwachsene) sind reichhaltig, obwohl ich davon doch keinen Gebrauch gemacht habe. Die Hotelpreise sind, zumindest unter der Woche, auch für 4-5 Sterne Hotels sehr erschwinglich.
Kommen wir zu den negativen Seiten. Erstmal das Wetter, ähnlich wie Palm Springs furz-trockenes Wüstenklima mit 40 Grad im Schatten tagsüber. Sobald man rausging, trocknete man aus wie eine Backkartoffel., ich musste mir sogar Augentropfen kaufen, sonst hätte ich es gar nicht mehr ausgehalten. Drinnen war es auch nicht viel besser, dort war es zwar kühl aber genauso trocken. Dann war es tierisch anstrengend, sich von Punkt A zu Punkt B zu bewegen. Laufen wäre zwar theoretisch drin gewesen (haben die beiden aus Bayern mangels Auto auch gemacht) aber trotzdem auf der Karte alles so nah aussieht, ist man wirklich lange unterwegs, und ich rede jetzt nicht davon, vom Strip nach Downtown zu laufen. Ausserdem war tagsüber alles verstopft mit fetten Touristen, nachts mit besoffenen Touristen. Zum Glück hatte ich mein Auto bis zur Abreise behalten, das war goldrichtig. Es war zwar auch so nicht so einfach und hat ewig gedauert, aber man saß wenigstens im kühlen Auto! :-) Das blöde ist, dass die Casinos am Strip zwar alle kostenlose Parkplätze haben, aber von da ins Casino zu kommen und vor allem wieder den Weg zurück zu finden (natürlich haben die kein Interesse, den Weg zum Ausgang großartig auszuschildern...) kann einen schon wirklich zur Verzweiflung treiben. Beim ersten Mal hatte ich zum Beispiel das Parkhaus vom Aria nicht gefunden und nebenan im Cosmopolitan geparkt (das ist das von der Deutschen Bank) Die haben zwar ein vorbildliches Parkleitsystem (jeder Parkplatz ist mit Bewegungssensoren ausgerüstet, die ein Licht auf rot oder grün schalten) aber dafür hat die deutsche Ingenieurskunst die Abluftdüsen der Klimaanlage in die Garage verlegt. Das waren da ungelogen 60 Grad drin, weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben. Vermutlich war ihnen nicht bewusst, dass Autos von Menschen gelenkt werden, die dann auch mal aussteigen müssen??
Ich habe auch einmal halbherzig versucht, ein bisschen Sightseeing zu betreiben (halt den Strip rauf und runter zu laufen und sich die Hotels alle reinzuziehen, was eben die meisten Touris da machen) aber das habe ich nach einer Stunde wieder aufgegeben, zu anstrengend und irgendwie war ich auch gesättigt von drei Wochen Sightseeing in Kalifornien. Außerdem macht mich diese unechte Disneylandscheiße irgendwie eher depressiv, ehrlich gesagt. Also wenn ihr darauf auch nicht steht und nicht gerade eine Konferenz, ein Konzert oder einen Casinobesuch im Sinn habt, dann könnt ihr euch Vegas fast schenken, meiner Meinung nach. So toll is dat alles nich, wa. Nightlife soll ja auch extrem teuer sein und ist bestimmt auch sehr anstrengend, mit all den betrunkenen Pfeifen, die gerade die Nacht ihres Lebens erleben müssen (so sahen die jedenfalls meistens aus...)
Neenee. Was mir dann richtig die Laune verhagelt hat, war, dass ich in keinem einzigen Turnier ins Geld gekommen bin. Natürlich ist daran die Varianz (so nennen Pokerspieler das Pech) und meine Unfähigkeit, nicht Las Vegas schuld. Aber trotzdem hätte ein Cash meine Laune bestimmt gehoben. Ich habe, ausser den bereits erwähnten, noch zwei Turniere im Venetian, eines im Aria und ein richtig großes im The New Orleans gespielt. Einzelheiten erspare ich euch aber mal, habe ich mir auch schon weggetrunken. Am letzten Tag habe ich dann fast 7h (es soll wohl geregnet haben, hab ich nicht mitbekommen) im Aria und Bellagio am Cashgametisch gesessen und konnte die Verluste ein bisschen eindämmen, aber -$300 ist wirklich nicht nett. :-(
Wenigstens die Abreise hat wie am Schnürchen geklappt, 7:10 zum Flughafen gefahren, Auto abgegeben, 9:30 Abflug, 10:00 Umsteigen in Denver (Flugsteige gleich nebeneinander, ich bin nur aufs Klo gegangen, um eine zu rauchen), 15:20 (18:20 Ortszeit) Ankunft in Dulles International. Ich hab dann den Bus genommen, ich altes Sparschwein. Will diesen Taxifahrern halt nichts schenken, auch nicht in fremden Ländern! :-) Heute morgen war es etwas blöd, um umgerechnet 3:30 aufzustehen, aber das habe ich auch geschafft. Allles weitere demnächst!
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