Samstag, 1. Oktober 2011

Heimflug

Wunderschönen Guten Morgen und Grütz Gott aus dem gar nebeligen München! Kostenloser Kaffee, Zeitungen und mehrere Raucherbereiche die nicht am Arsch der Welt sind, was will man mehr? OK, ein paar Steckdosen und kostenloses W-Lan wären auch nicht schlecht.
Die letzten beiden Tage in D.C. Haben mich ein bisschen mit der Woche versöhnt, der Freitag war relativ produktiv bei unserem Kurs und wie am Sonnabend hatte ich nicht NUR mit totalen Arschlöchern zu tun. Ist halt alles Glückssache, ne. Ich hab um 10:30 im Hotel ausgecheckt und war um 11:50 am Flughafen ganz gespannt, ob ich denn mein Gepäck loswerden würde. Siehe da, man kann bei United 6 Stunden vor Abflug einchecken, was genau hingehauen hat. Die Dame beim Check-In hatte dann Mitleid mit mir und hat mich auf einen Sitz am Gang umgebucht (ich nehme nie wieder Fensterplatz glaube ich) Das einzig blöde war nur, dass die da seit dem 11. September keine Schließfächer mehr haben, um mein Handgepäck loszuwerden, so musste ich das in den Bus ins Smithonian Air and Space Museum mitnehmen, dort hatten sie zum Glück welche, sogar kostenlos. Da das Ding, wie schon erwähnt, keinen Eintritt kostet und ich fast 4 Stunden Zeit hatte, habe ich mich erstmal für 45 Minuten und $9 in einen IMAX-Film über das Hubble-Teleskop gehockt, sehr beeindruckend. Danach dann Rundgang im Museum, Concorde und Enola Gay (das Flugzeug, das die Atombombe über Hiroshima abgeworfen hat plus Spaceshuttle waren die großen Highlights da. Ein bisschen doof war, dass das Shuttle, was die da hatten, die Enterprise war, die eigentlich nie im All war sondern nur für Trainingsflüge in der Atmosphäre genutzt wurde, aber sei es drum. Was mich richtig überrascht hat, war die ungeheure Menge an Wunderwaffen aus dem 3. Reich, den die da angehäuft haben. Nun ja, kein Wunder, haben ja nach 45 alles mitgenommen. Raketen in allen möglichen Ausführungen, Düsenjäger, von denen ich noch nie was gehört hatte, sehr cool.
Im Flugzeug, das übrigens pünktlich war, habe ich dann nach einer Weile festgestellt, dass die gute Frau mich in die Economy-Plus Abteilung gebucht hatte, ich hoffe, ohne Aufpreis, ich hab da jedenfalls nichts von gehört. Sind zwar nur ungefähr 5 cm mehr Beinfreiheit, aber die machen wirklich einen Unterschied aus, wenn man so lang ist wie ich. Ich glaube, das nächste Mal bezahlöe ich die $150 extra dafür. Das Flugzeug war eine Boeing 777, viel moderner als das auf dem Hinflug. Man konnte sich sein Fernsehprogramm selber zusammenstellen und auch mal Pause drücken, wenn man aufs Klo musste. Hab mir „Super 8“ und „Hangover“ reingezogen, beide nicht besonders neu, aber gut. Schlafen konnte ich natürlich keine Sekunde, entweder es gab Turbulenzen oder irgendein Hirni hat einen Hustenanfall bekommen. Egal, ich werde meinem Körper einreden, dass ich gut geschlafen habe und erst heute Abend ins Bett gehen, vielleicht komme ich so über den Jetlag schneller hinweg.

Donnerstag, 29. September 2011

Washington, D.C.

Hier an der Ostküste kamen erstmal Heimatgefühle auf, zum einen durch die vertraute Landschaft mit leicht herbstlich gefärbten Bäumen, zum anderen durch die zwei Bundeswehrflugzeuge und den Regierungsflieger, an denen mein Flugzeug auf dem Weg zum Gate vorbeigerollt ist. War wohl der Schäuble an Bord, der zur IWF-Tagung in der Stadt war.
Dass in dieser Stadt ein Großteil der Leute totale Arschlöcher zu sein scheinen, ist auch eine gute Vorbereitung auf zu Hause, auf die ich allerdings gerne verzichtet hätte. Jetzt ist mir auch klar, wo das die Leute herhaben, mit denen ich mich in Berlin herumschlagen darf, vielen Dank. Die ganze Stadt scheint voller negativer Energie zu sein.
Das Hotel, in dem ich hier übernachten muss, ist auch ein absoluter Witz, $211 (OK, zahle ich ja nicht selber, trotzdem) plus Steuern die Nacht, dafür kann man die Klima nachts nicht anlassen, zu laut, und das Fenster nicht aufmachen, da die ganze Nacht Flugzeuge ca. 30 Meter über den Dächern einschweben. Die fliegen allerdings nicht zum internationalen Flughafen Dulles (der ist fast 50km entfernt) sondern zum nationalen Flughafen Reagan. Auch über der Innenstadt und Obamas Hütte herrscht reger Flugverkehr, bekloppt.
Über meinen Kurs zu schreiben, erspare ich euch mal, da lasse ich nur die spannenden Bilder sprechen. Ansonsten war bisher jeden Abend saufen mit den anderen Teilnehmern angesagt, sehr anstrengend. Gestern Nachmittag kurz Sightseeing in der Stadt, heute bin ich mal zum Arlington Friedhof und zum Pentagon gefahren (ist hier gleich um die Ecke) Ansonsten zähle ich die Stunden! Mein Flug geht am Sonnabend um 17:50, da werde ich morgens auschecken und mir dann das Smithonian-Museum am Flughafen reinziehen, da gibt es ein Spaceshuttle und die Concorde zu sehen (und es ist kostenlos, das muss man dieser Hauptstadt lassen)

Montag, 26. September 2011

Leaving Las Vegas...

...finally. ;-)
Ich werde mich jetzt nicht beschweren, denn ich wusste ja im groben, was mich erwartet, aber wirklich traurig war ich bei der Abreise auch nicht. Zeit für ein Fazit nach einer Woche in Sin City.
Sehr angenehm war, dass man auch mal auf der Straße ein Bierchen trinken konnte, ohne doof angemacht zu werden oder einen Strafzettel zu riskieren. Natürlich sind auch die Möglichkeiten zu Pokern fast unerschöpflich, ich war nur in einem Bruchteil der Casinos. Um alle mal zu spielen, hätte es sicher 2 Wochen gebraucht. Auch die Unterhaltungsmöglichkeiten (fuer Erwachsene) sind reichhaltig, obwohl ich davon doch keinen Gebrauch gemacht habe. Die Hotelpreise sind, zumindest unter der Woche, auch für 4-5 Sterne Hotels sehr erschwinglich.
Kommen wir zu den negativen Seiten. Erstmal das Wetter, ähnlich wie Palm Springs furz-trockenes Wüstenklima mit 40 Grad im Schatten tagsüber. Sobald man rausging, trocknete man aus wie eine Backkartoffel., ich musste mir sogar Augentropfen kaufen, sonst hätte ich es gar nicht mehr ausgehalten. Drinnen war es auch nicht viel besser, dort war es zwar kühl aber genauso trocken. Dann war es tierisch anstrengend, sich von Punkt A zu Punkt B zu bewegen. Laufen wäre zwar theoretisch drin gewesen (haben die beiden aus Bayern mangels Auto auch gemacht) aber trotzdem auf der Karte alles so nah aussieht, ist man wirklich lange unterwegs, und ich rede jetzt nicht davon, vom Strip nach Downtown zu laufen. Ausserdem war tagsüber alles verstopft mit fetten Touristen, nachts mit besoffenen Touristen. Zum Glück hatte ich mein Auto bis zur Abreise behalten, das war goldrichtig. Es war zwar auch so nicht so einfach und hat ewig gedauert, aber man saß wenigstens im kühlen Auto! :-) Das blöde ist, dass die Casinos am Strip zwar alle kostenlose Parkplätze haben, aber von da ins Casino zu kommen und vor allem wieder den Weg zurück zu finden (natürlich haben die kein Interesse, den Weg zum Ausgang großartig auszuschildern...) kann einen schon wirklich zur Verzweiflung treiben. Beim ersten Mal hatte ich zum Beispiel das Parkhaus vom Aria nicht gefunden und nebenan im Cosmopolitan geparkt (das ist das von der Deutschen Bank) Die haben zwar ein vorbildliches Parkleitsystem (jeder Parkplatz ist mit Bewegungssensoren ausgerüstet, die ein Licht auf rot oder grün schalten) aber dafür hat die deutsche Ingenieurskunst die Abluftdüsen der Klimaanlage in die Garage verlegt. Das waren da ungelogen 60 Grad drin, weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben. Vermutlich war ihnen nicht bewusst, dass Autos von Menschen gelenkt werden, die dann auch mal aussteigen müssen??
Ich habe auch einmal halbherzig versucht, ein bisschen Sightseeing zu betreiben (halt den Strip rauf und runter zu laufen und sich die Hotels alle reinzuziehen, was eben die meisten Touris da machen) aber das habe ich nach einer Stunde wieder aufgegeben, zu anstrengend und irgendwie war ich auch gesättigt von drei Wochen Sightseeing in Kalifornien. Außerdem macht mich diese unechte Disneylandscheiße irgendwie eher depressiv, ehrlich gesagt. Also wenn ihr darauf auch nicht steht und nicht gerade eine Konferenz, ein Konzert oder einen Casinobesuch im Sinn habt, dann könnt ihr euch Vegas fast schenken, meiner Meinung nach. So toll is dat alles nich, wa. Nightlife soll ja auch extrem teuer sein und ist bestimmt auch sehr anstrengend, mit all den betrunkenen Pfeifen, die gerade die Nacht ihres Lebens erleben müssen (so sahen die jedenfalls meistens aus...)
Neenee. Was mir dann richtig die Laune verhagelt hat, war, dass ich in keinem einzigen Turnier ins Geld gekommen bin. Natürlich ist daran die Varianz (so nennen Pokerspieler das Pech) und meine Unfähigkeit, nicht Las Vegas schuld. Aber trotzdem hätte ein Cash meine Laune bestimmt gehoben. Ich habe, ausser den bereits erwähnten, noch zwei Turniere im Venetian, eines im Aria und ein richtig großes im The New Orleans gespielt. Einzelheiten erspare ich euch aber mal, habe ich mir auch schon weggetrunken. Am letzten Tag habe ich dann fast 7h (es soll wohl geregnet haben, hab ich nicht mitbekommen) im Aria und Bellagio am Cashgametisch gesessen und konnte die Verluste ein bisschen eindämmen, aber -$300 ist wirklich nicht nett. :-(
Wenigstens die Abreise hat wie am Schnürchen geklappt, 7:10 zum Flughafen gefahren, Auto abgegeben, 9:30 Abflug, 10:00 Umsteigen in Denver (Flugsteige gleich nebeneinander, ich bin nur aufs Klo gegangen, um eine zu rauchen), 15:20 (18:20 Ortszeit) Ankunft in Dulles International. Ich hab dann den Bus genommen, ich altes Sparschwein. Will diesen Taxifahrern halt nichts schenken, auch nicht in fremden Ländern! :-) Heute morgen war es etwas blöd, um umgerechnet 3:30 aufzustehen, aber das habe ich auch geschafft. Allles weitere demnächst!

Freitag, 23. September 2011

Lake Mead und Hoover Damm

Also das Planet Hollywood Casino kann mich mal kreuzweise. Ich bin Mittwochabend runter und wollte mich auf die Warteliste eintragen lassen, da meinten die, dass ich meinen PASSPORT holen muss, sonst ginge das nicht. Das war in bisher keinem Casino der Fall, ich war auch zu faul, den extra aus dem Zimmer zu holen, also ist das Ding für mich gestorben. Ist ja nicht so, dass man hier keine Alternativen hätte... Bin dann ins Bellagio, vorher natürlich noch den berühmten Springbrunnen fotografiert. Dor lief es dann nicht so gut, bei 2/5$ NLHE minus $80. Ich wollte eigentlich bleiben, bis ich wieder auf null bin, aber da kam so ein besoffener Idiot, der nur rumgekräht hat (angeblich aus Kanada) den ich zu anstrengend fand zu später Stunde.
Hoover-Damm und Lake Mead haben wir dann an zwei Tagen gemacht, weil die Führung im Damm zu lange gedauert hat und wir beim See kein Boot mehr mieten konnten. Der Damm war schon beeindruckend zu sehen, aber man wurde schon mit Infos überflutet, bei mir hängengeblieben ist zum Beispiel, dass es ohne externe Kühlung 100 Jahre gedauert hätte, bis der Beton abgekühlt wäre (also noch ca. 15 Jahre...) Natürlich ein unglaubliches Beispiel für den amerikanischen Erfindergeist und so weiter und so fort.
Das Bootfahren hat unglaublich Spaß gemacht, 185 PS, ca 65 km/h Spitze - sowas werde ich wohl so bald nicht wieder steuern dürfen. Wir wollten eigentlich auch nochmal bis zum Staudamm fahren, aber dieser See ist soo groß, dass wir uns mehr auf unser Wakeboardingversuche konzentriert haben. Bei dem einen lief es ganz gut, ich habe es gegen Ende der 3 Stunden auch mal aus dem Wasser geschafft, aber leider nicht für lange... ;-) Waren ja auch "nur" 3 Stunden, die uns pro Nase $90 gekostet haben, völlig in Ordnung.
Gestern Abend habe ich dann mal wieder ein Turnier im Aria probiert, leider als 10. raus. Wieder $125 im Orkus, vielleicht sollte ich mehr Cash-Game spielen, da läuft es besser. Beim Turnier war auch ein widerlicher  besoffener Vollidiot, leider kann man da nicht einfach aufstehen oder den Tisch wechseln, so musste ich zum ersten Mal mit Kopfhörer und Sonnenbrille spielen, um es etwas erträglicher zu machen.
Nach dem Turnier habe ich mich noch am Pot Limit Omaha 1/3$ eingekauft. Irgendwann hat jemand meinen Nachbarn zur rechten gefragt, ob er ein Foto mit ihm machen würde, was er auch tat. Habe meinen Nachbarn zur linken gefragt, ob der irgendwie berühmt ist (ich kannte ihn nicht) worauf er mir sagte, es wäre wohl ein ehemaliger Baseballspieler. Ich habe dann auf die Playerscard geschielt und seinen Namen gegoogelt, scheint so, als wäre das der Franz Beckenbauer der USA. Ich habe aber nicht für ein Foto angefragt... ;-) Bei Wikipedia steht, dass er ein professioneller Pokerspieler wäre. Zumindest beim PLO hat er aber ganz schön gegambelt, hat sich die ersten 10 Minuten am Tisch dreimal für $500 eingekauft mit ziemlich zweifelhaften Händen. Nun ja, s trifft ja keinen Armen, leider konnte ihc von ihm nicht profitieren (er musste dann an einen anderen Tisch umziehen) aber auch so konnte ich nach einer Stunde mit plus $193 nach Hause gehen, also wieder eine leicht positive Tagesbilanz.

Mittwoch, 21. September 2011

Poker im Venetian

Bei der Münzwäscherei gab es natürlich kein Poker, um sich die Wartezeit zu vertreiben, dafür aber ein schräges mexikanisches Einkaufszentrum mit exotischen Läden zum billigen Kurs. Ich hab mir erstmal für 7$ eine Tasche gekauft, die als zusätzliches kostenloses Handgepäck bei United durchgehen sollte, um meine ganzen Erwerbungen zu transportieren. Dann gab es noch eine Pizza mit Softdrink für 5$. Die halbe Stunde, die die Wäsche im Trockner rotiert ist habe ich genutzt mit dem Versuch, mein Bodyboard im Pawn-Shop (Leihhaus) zu Geld zu machen, haben sie mir natürlich nicht abgenommen. Naja, wird es eben doch gespendet oder im Notfall einfach auf der Straße stehen gelassen.
Nachmittags habe ich mich mit den beiden in einem Outlet im Süden der Stadt getroffen, hab aber nur Souvenirs und einen Ripcurl-Pullover gekauft. Für $10.80 konnte ich da trotz Platzproblemen nicht zurückhalten. Jetzt ist aber wirklich Schluss mit dem Einkaufen, das einzige ist noch eine Jeans vom Walmart.
Jetzt noch eine kurze Anmerkung an die werte Leserschaft: Ich werde im folgenden und auch die nächsten Tage ziemlich detailliert über Poker schreiben, weil ich dafür hauptsächlich hier bin. Ich bin mir bewusst, dass das nur einen Bruchteil von euch interessiert und nur ein noch kleinerer Teil das versteht. :-) Das ist mir aber wurscht, ich schreibe diesen Blog auch als mein Tagebuch, da müsst ihr also durch oder es eben überlesen.
Abends habe ich mich im Venetian für das $150 Holdem Turnier um 19:00 eingekauft. Ich hatte noch ein bisschen Zeit und hab mir den Wahnsinn da ein bisschen reingezogen, Gondeln auf gechlortem Schwimmbadwasser mi O Sole Mio und so weiter. Kitschiger gehts ja kaum, scheint den Leuten aber zu gefallen.
Das Turnier war wirklich gut, lustiger Tisch und auch eine gute Struktur. Ich hab es mal gewagt (war ja mit dem Auto unterwegs) und bei der Waitress nach Bier und Coke einen Cocktail bestellt (Wodka Redbull) und war echt geplättet. Man soll mal nicht glauben, dass die da panschen, weil man nichts dafür bezahlt, das war der stärkste, den ich je getrunken habe. Schmeckte wie zwei Teile Wodka auf einen Teil Redbull. Dadurch wurde es natürlich noch lustiger am Tisch, ich hab mich aber dann an Coke gehalten. Ist nicht gut fürs Spiel, wenn man zu betrunken ist (natürlich wollen die das nur, ist ja Sinn der kostenlosen Drinks) Ich hab mich ganz gut geschlagen, bin dann aber um 23:00 als 32. (von 109) natürlich vor dem Geld mit 88<K9 gescheitert. Ich hatte beim Spielen schon gehört, dass ein Pot Limit Omaha H/L mit 1/2$ laufen sollte, also habe ich mich da gleich mal eingekauft. Irgendwie habe ich aber nicht richtig aufgepasst, ich wurde das erste Mal stutzig, als es hieß, das Min Buy in wäre $200. Stellte sich dann raus, dass bie Blinds zwar 1/2$, die Minimum Bet aber $5 waren, schöne Verarsche. Die nächste Überraschung war, dass es 5-Card-Omaha war, man bekam also statt der üblichen vier fünf Karten auf die Hand. Ich wusste bis dato gar nich, dass es sowas gibt. War auch ziemlich ätzend, schon die vier Karten sind live ziemlich schwierig zu handeln. Ich bin aber sitzen geblieben (wenn man schonmal da ist...) und bekam dann nach einer halben Stunde zwei Könige und schlechte Low-Karten auf die Hand, der Flop brachte mir den dritten König und zwei Low Karten in Kreuz. Zwei andere waren noch dabei, der links von mir machte einen Pot-Raise, den ich dann Pot-reraisen wollte, worauf mir der Dealer nach kurzem Blick auf meine Chips dann eröffnete, dass ich damit mit meinen $280 all-in wäre. Gut, dann bin ich das eben! :-) Der andere hat auch gecallt und hat dann angefragt, ob ich  mit Run it twice einverstanden wäre. Da legt der Dealer nicht zwei weitere Karten sondern vier, die wie zwei seperate Hände gewertet werden mit jeweils der Hälfte des Pots gespielt werden. Ich habe eine Weile überlegt, dann aber zugestimmt. Das hätte ich mal sein lassen sollen, denn die Haupthand habe ich alleine gewonnen, da gab es dann den Flush für den einen, aber auch das Full House für mich und keine Low Hand. Die andere Hand haben sich die beiden geteilt. Ohne Run it twice hätte ich mal eben verdreifacht, aber naja. Kurz danach gab es dann noch eine fast 20 min lange Diskussion mit dem Dealer und zwei Floormen um die Verteilung eines Pots, die mir dann so auf den Senkel gegangen ist, dass ich mich mit meinen $138 plus verdrückt habe. Somit war ich den Abend nur $12 in den miesen, das geht in Ordnung.
Heute waren wir am Lake Mead und am Hoover Damm, darüber schreibe ich aber morgen erst, da wir auf Grund ungünstiger Umstände morgen noch einmal hinfahren. Danach noch ein kurzer Abstecher nach Downtown (Freemiont Street) was quasi das alte Las Vegas ist. Viel billiger als hier am Strip, aber auch ziemlich runtergekommen und noch nerviger. Fahr ich aber bestimmt noch einmal hin, da waren ein paar Stripclubs, die ganz gut aussahen. Jetzt geht es mal in das Casino hier im Hotel (meine Rechnung reduzieren) und dann wahrscheinlich ins Aria.

Dienstag, 20. September 2011

Joshua Tree Nationalpark, Fahrt nach Vegas

Mein eigentlicher Plan war, den Park von Süden aus einmal komplett zu durchfahren, leider gab es da aber wohl einen Erdrutsch durch starke Regenfälle letzte Woche und die Straße war gesperrt. Zum Glück hatte ich das vorher auf der Webseite des Nationalparks gesehen, sodass ich mir den Weg gespart habe. Ich bin dann von Norden über Joshua Tree reingefahren und bei 29 Palms wieder raus. Das hat, mit Fotostopps und Abstecher auf den Berg nach Keys View, auch fast drei Stunden gedauert, obwohl ich mehr oder weniger nur durchgerast bin. Leider habe ich keine Wüstenschildkröte (sind auch sehr selten) gesehen, sondern nur ein paar Hoppelhasen, irgendwelche anderen Nager und die üblichen Eidechsen. Und die Joshua-Trees sind auch keine Bäume sondern eine Art Yucca-Palme, nur dass ihr Bescheid wisst!
Eine ziemlich lustige Situation gab es bei den Jumbo Rocks, ich war etwas auf einem Pfad, der laut Schild zum Skull-Rock (Totenschädelfelsen) führen sollte gelaufen, aber nach 500m wieder umgekehrt, weil mir die 1,8 Meilen hin und zurück zu lang waren. Da kam dann so eine Flitzpiepe im gemieteten Rolls Royce vorgefahren (so 25, Typ Papa zahlt) und bricht sich tierisch einen ab, mich zu fragen, wie weit es denn bis zu dem Felsen wäre. Ich hörte mir das geduldig lächelnd an (war das schlimmste Englisch, was ich je gehört habe) und hab ihm dann auf deutsch geantwortet, dass es so gute 3km wären. Er wollte da nicht hinlaufen, aber seine Freundin und so hat er sich gebeugt. Ich bin dann wieder ins Auto und die Hauptstrasse weitergefhren, und wo kommt man wohl nach ein paar Minuten vorbei? Genau, am Skull Rock, haha. Ich hab da noch zwei Leute aus Bremen getroffen und ein bisschen gequatscht (ihnen auch die Story mit Herrn Rolls Royce erzählt) als dann nach einer guten Viertelstunde Papas Liebling wieder vor mir stand. Ach, was musste ich grinsen. Hab ihm gesagt, das ich das nicht wusste (stimmte ja auch) Wenn er nicht so ein Würstchen gewesen wäre, hätte ich ihn auch die 5 Minuten zurück zu seinem Scheiß Royce gefahren, aber so habe ich die beiden da stehen lassen. Vielleicht sind sie jetzt tot, Wasser hatten sie nämlich nicht dabei. ;-)
Um 14:00 habe ich mich dann endlich auf den Weg nach Vegas gemacht, das Navi meinte, dass ich so um 17:30 da wäre. Am Ortsausgang von 29 Palms standen in der Wüste lauter komische Hütten und Trailer, ich frag mich, wie man da leben kann. Strom werden sie wohl haben, aber Wasser?
Jedenfalls war das die mir Abstand langweiligste Autofahrt meines Lebens, bis auf die letzten 60 km Freeway bin ich nur auf fast schnurgeraden Landstraßen durch die Mojave-Wüste gefahren. Ich hab dann das Limit von 55 mph etwas großzügiger ausgelegt, um mal überhaupt anzukommen. Kann mir kaum vorstellen, dass die Bullen da messen, bei einem Auto die Stunde oder was da langfährt, hatte auch Glück. Dazu kam noch, dass irgendwann nur noch ein Christensender im Radio kam (haben die ganze Zeit Bibelverse vorgelesen) und später gar kein Sender mehr. Handyempfang natürlich sowieso nicht. Bei den zwei Pausen, die ich eingelegt habe, ist mir die extreme Stille aufgefallen, alles was man hört ist der Tinitus, sonst nix. Ich hab auf jeden Fall erstmal genug Wüste für die nächsten 10 Jahre gesehen. Ich hab immer nur gehoff, dass das Auto anspringt und mir kein Reifen platzt! :-)
Auf dem Freeway hab ich dann in Primm eine kleine Rast bei Carl's Junior eingelegt (Guacamole-Bacon Burger, lecker!) Vorher gab es keine Gelegenheit, zum Glück hatte ich noch Kekse eingekauft, von denen ich mich ernährt habe. Im Hotel habe ich dann gegen 18:00 eingecheckt, habe an der Rezeption nett nachgefragt und ein Zimmer im 26. Stock mit Blick aufs MGM Grand bekommen, sehr nett. Das Zimmer ist super ausgestattet, Küche, Geschirrspüler (kann ich Geld sparen und auch gut frühstücken) aber die Sauberkeit lässt schon zu wünschen übrig. Aber wer mich kennt, der weiß ja, dass ich das nicht so eng sehe...  Was aber richtig enttäuschend ist, ist dass die Wände hier dünn wie Papier sind. Die Putzfrau war im Zimmer nebenan zugange, als ich ankam und ich hab alles gehört. Ich hab sie dann drauf angesprochen, da meinte sie nur, ich hätte noch Glück, dass die Suite auf der anderen Seite meines Zimmers noch leer ist, da ist normalerweise immer Party bis 4 Uhr nachts mit lauter Musik. Naja, die Nacht war ruhig, mal sehen, was die nächsten bringen. Ich will hier meinen Rhythmus sowieso ein bisschen in die Nacht verschieben, bisher bin ich immer um ungefähr Mitternacht ins Bett und um 7:00 aufgewacht. Das war bisher sehr gut, für Vegas aber eher unpraktisch.
Abends bin ich noch mit den Simon und Niklas einkaufen gefahren (die sind im Hilton abgestiegen, was ein Scheiß) und hab den Pokerroom in Wynn  eine Stunde ausprobiert. Bei 1$/3$ NLHE +$30, habe glaube ich eine Hand gespielt, aber das tighte Spiel zahöt sich aus bisher, warum soll ich das ändern. Um 03:00 war ich dann im Bett.
Über Vegas selber kann ich noch keine Einschätzung abgeben, aber was mir aufgefallen ist, wie unglaublich aufgebrezelt hier alle rumrennen. Das ist verständlich, wenn man in einen der Clubs hier will, kommt man mit Sneakern nicht rein, aber ob die alle am Montagabend in den Club wollten, ich glaub ja nicht. Am besten waren die beiden deutschen Chicks im Fahrstuhl in so völlig nuttigen Minikleidern mit den albernen Minihandtäschchen in der Hand. Ich war gerade runtergefahren, um Simon&Niklas abzuholen, da wir bei mir die erste Folge von Two and a half man mit Ashton Kutcher sehen wollten (das war übrigens ziemlicher Mist, Kutcher wird da als so eine Art Anti-Charlie eingeführt, gutaussehend aber schüchtern, der trotzdem alle Weiber kriegt. Der Typ ist aber ein so schlechter Schauspieler, dass man ihm nicht einmal abnimmt, wenn er einen Betrunkenen spielt. Das hat Sheen schon besser draufgehabt. Meine Prognose: Letzte Staffel) Jedenfalls hatte ich mir nur ne shorts übergeworfen und hatte aber LANGE (wie furchtbar!) Socken und Sneaker dazu an. Das konnten die beiden natürlich nicht unkommentiert lassen ("Typisch deutsch, haha!") Ich hätte denen am liebsten gesagt, dass ihr Outfit wirklich toll aussieht, aber sie aufpassen müssen, dass ihnen die Typen am Morgen kein Geld auf dem Nachttisch liegenlassen für ihre Dienste, aber ich bin zu gut erzogen und hab das dann einfach nur veratmet... :-)
Heute morgen war ich im Fitnesscenter (schwitz) und bin im Pool ein paar Bahnen geschwommen. Der ist zwar flach und auch nicht dafür gedacht, dass man da Sport macht (eher säuft und Party macht) aber er es bestimmt 50m lang, ging also.
Jetzt geh ich erstmal in den Münzwaschsalon (ich hoffe, da kann man Pokern wärend die Wäsche wäscht ;-)) und dann wollten wir auf den Stratosphere-Tower, bisschen Karussel fahren.

Sonntag, 18. September 2011

Abschied von San Diego :-(

Heute am Sonntagabend in Palm Springs bin ich schon ein bisschen wehmütig. Nicht nur San Diego musste ich Good Bye sagen, auch meinen Kumpel den Pazifik werde ich wohl so bald nicht mehr wiedersehen. Trotzdem ich jetzt noch eine Woche in Las Vegas habe, merke ich doch, dass sich die gute Zeit dem Ende zuneigt. :-(
Die Flasche Weißwein, die ich gerade gekillt habe, war wahrscheinlich auch nicht gerade hiflreich, um die Melancholie zu vertreiben...
Jedenfalls habe ich noch versucht, das beste aus den beiden letzten Tagen in "America's finest City" zu machen und bin am Sonnabend Morgen noch einmal nach La Jolla gefahren um zu boarden. Die haben ja eine reizvolle Steilküste da, die hat nur den Nachteil, dass man da erst einmal runter und auch wieder rauf muss. Ich habe bei einem kleinen Pfad, wo die ganzen Surfer runter sind, mein Auto geparkt. Ich hatte noch einen gefragt, der gerade wieder hochgelaufen kam, ob es denn weit bis zu Strand sei. So 10 Minuten, meinte er, was vielleicht auch stimmte, aber als Ungeübter ein ausgetrocknetes Bachbett inklusive Kletterpassagen über Holzbalken herunterzuklettern (mit Board und zwei Taschen wohlgemerkt) muss ich auch noch nicht noch einmal haben. Ich habe mal ein Foto vom Strand aus gemacht, was vielleicht einen kleinen Eindruck gibt:
(Ganz oben steht auch noch eine geile Villa, die sieht man aber nur, wenn man im Wasser ist, konnte also kein Foto machen. Sah ähnlich aus wie die von Steven Spielberg) Ich bin nicht nur einmal um ein Haar abgeschmiert, sonder sah natürlich auch aus wie eine Sau, durch den ganzen feuchten Lehm und so weiter. Egal, am Strand angekommen hatte ich eine der schönsten Sessions bisher, keine Ahnung ob das daran lag, dass die Wellen etwas kleiner waren oder ob das durch die Übung kam, die ich mittlerweile hatte, aber es hat einen Heidenspaß gemacht.
Irgendwann gegen Mittag hat sich dann der Hunger gemeldet und so habe ich mich auf den Weg zurück zum Auto gemacht. Da ich den Abenteuerpfad auf gar keinen Fall wieder rauf nehmen wollte, bin ich ein Stück den Strand runter zu einem anderen Weg mit Treppen, war trotzdem noch saumäßig anstrengend. Das schlimmste war, dass ich, erstmal oben angekommen, einen 3 km Umweg zum Auto laufen musste, weil die ganzen reichen Pisser natürlich fast alles als Privatweg mit Code-Schlössern deklariert hatten. (La Jolla ist wohl unter den Top 3 der teuersten Immobilien in den USA) Mann, was habe ich diese Kapitalisten verflucht. Am liebsten hätte ich denen in den Vorgarten geschissen, aber ich musste gerade nicht. ;-)
Endlich wieder im Hotel angekommen, habe ich erstmal 2 Stündchen Mittagsschlaf gemacht, so fertig war ich. Um 16:00 hab ich mich dann doch noch mal aufgerafft und bin zur Mission Bay gefahren, da fand an diesem Wochenende ein Speedbootrennen statt. Natürlch hatte ich keinen Bock, die $20 Eintritt zu löhnen, sodass die Bilder über den Zaun etwas wacklig geworden sind, aber trotzdem eine ganz nette Sache:

Anschliessend wollte ich mir noch die Kentucky BBQ Bar in San Diego reinziehen, da wurde wohl Top Gun gedreht. Ich kann mich zwar kaum an den Film erinnern, die Spare Ribs waren aber auch so eine der besten, die ich jemals hatte.
Abends bin ich dann noch zum Viejas- Casino nach Alpine gefahren (ist so 40 Meilen von San Diego weg, war eine Empfehlung von dem Typen an der Rezeption im Hotel) Leider habe ich das Turnier um 15 Minuten verpasst, hatte irgendwie die Zeit verpeilt, aber Cashgame war auch gut (+30$) und den Boxkampf zu sehen, war auch nicht zu verachten. (Ich habe später gehört, dass dafür $60 im Pay-per-View fällig waren, ganz schön viel für 3 Runden! :-))
Auf dem Weg nach Hause bin ich dann, wie in LA auch, wieder in einen kleinen Stau geraten, diesmal durch einen Unfall verursacht. Ich hab mal ein kleines Gaffervideo gemacht:


Sonntags habe ich gleich früh aus dem Hotel ausgecheckt und bin auch gleich zum Strand. Erst bei mir in Pacific Beach, das war aber doof, dann auf dem Weg nach PS in Carlsbad, das war etwas besser. Leider hat sich die Sonne, bis ich um 13:00 weiter bin, auch hinter den Wolken veresteckt, so dass ich kaum braun werden konnte. ;-) Auf dem Weg nach PS musste ich natürlich in NOCH einem Indianerkasino anhalten, diesmal bei den Morongos. Bin nach knapp zwei Stunden mit 96$ plus aufgestanden, ich wäre noch länger geblieben, aber da ich wieder den Pullover vergessen hatte, war ich schon fast zum Eisblock geworden und hab es nicht mehr ausgehalten. In Vegas muss ich da unbedingt dran denkne, den zum Spielen mitzumehmen. Kann man bei 40 Grad Aussentemperatur schon mal vergessen, nicht wahr. Nett war auch, dass die Morongos eine eigene Tankstelle haben, $3,79 die Gallone war bisher glaube ich das billisgte Benzin hier. :-)